Herrschinger Zukunftswerkstatt
Junglandwirte stellen ihre Arbeit, Ideen und Pläne vor.
„Gemeinsam Zukunft denken“ – unter diesem Motto startete die Junglandwirtewoche mit der Herrschinger Zukunftswerkstatt am Montag, 1. März. Caroline Brielmair, Peter Schöllhorn und Stefan Asum hatten im vergangenen Jahr in der Junglandwirtekommission des Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten mitgearbeitet und gaben an diesem Abend exklusive Einblicke in ihre Arbeit. Alle drei sind ehemalige Herrschinger Grundkursler.
Die Landwirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Weltweit wächst die Bevölkerung, während die landwirtschaftlichen Nutzflächen immer weniger werden. Der Klimawandel und zunehmende Trockenheit erschweren den Anbau von Lebensmitteln, während die gesellschaftlichen Erwartungen hinsichtlich Tierwohl und Nachhaltigkeit steigen. Umweltauflagen zu Düngung und Pflanzenschutz fordern ein Umdenken.
Corona hat den Blick stärker auf die regionale Erzeugung von Lebensmitteln gelenkt. Aber wie kann die Wertschätzung für regionale Lebensmittel erhöht werden? Wie können sie sichtbarer gemacht und stärker ins Bewusstsein der Verbraucher gehoben werden? Die Vorschläge der Junglandwirtekommission reichen von der Kennzeichnung der Produkte – es sollte zum Beispiel nicht nur der Verpackungs- oder Verarbeitungsort offen gelegt werden, sondern tatsächlich die Herkunft der Lebensmittel über das „Bayernregal“ im Supermarkt bis hin zum Vermerk auf dem Kassenbon. Eine „Supermarktrallye“ könnte bereits die jungen Verbraucher für das Thema sensibilisieren.
Neben der Regionalität waren auch die landwirtschaftliche Aus- und Fortbildung und die Agrarforschung sowie Tierwohl ein Thema. Rhetorisch geschulte Agrarscouts könnten als authentische Botschafter auftreten, um den Dialog mit der Gesellschaft positiv zu wenden, so die Idee. Außerdem brauche es Plattformen, in die Fragen aus der landwirtschaftlichen Praxis eingestellt und Datenbanken, von denen Forschungsergebnisse in verständlicher Sprache wieder abgerufen und für die Praxis genutzt werden könnten. Vom Landwirt als Forscher bis hin zum KULAP für Tiere wurden an diesem Abend Lösungsansätze diskutiert und nach vorne gebracht.

Die bayerische Landwirtschaftsministerin hat die Junglandwirtekommission ins Leben gerufen: 28 junge Menschen aus der Landwirtschaft, die sich ein Jahr lang regelmäßig getroffen haben, um Zukunftsfragen zu diskutieren.Grafik: Junglandwirtekommission, STMELF