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Jubiläum im Haus der bayerischen Landwirtschaft

Jubiläum im Haus der bayerischen Landwirtschaft

Festakt am 6. Oktober 2023

75 Jahre sind eine sehr lange Zeit. Bei Menschen würde man von Lebensabend sprechen. Das Haus der bayerischen Landwirtschaft steht jedoch mitten im Leben. Mit einem kleinen Rückblick auf den Gründungsbeginn im November 1948 begann der Direktor des Hauses Gunther Strobl seine Begrüßungsrede. Er rückte das lebenslange Lernen – das Kennzeichen einer Heimvolkshochschule -, das Leben und Lernen unter einem Dach in den Fokus und wünschte sich, auch weiterhin das Motto „Bildung plus Begegnung“ für die Menschen in der Landwirtschaft und den ländlichen Räumen umsetzen zu können. Prof. Dr. Werner Michl, der dem Haus als Dozent im Internationalen Seminar für Führungskräfte der Landjugendarbeit seit vielen Jahren verbunden ist, gab im kurzweiligen Einstiegsimpuls „Vom Frust zur Lust am Lernen“ Anekdoten eines Hochschuldidaktikers und Erlebnispädagogen zum Besten. Anschließend schilderten Vertreter der geladenen Jubiläums-Grundkurse besonders einschneidende Erlebnisse. So prägten Gernot Roßmanith (Grundkurs 1968) die Worte des damaligen Direktors Gebhard Quinger. Wer etwas bewegen wolle, dürfe nicht nur von außen schimpfen, sondern müsse in die Dörfer, in die Gemeinden, in die Politik gehen. Lore Neckermann aus dem Grundkurs 1973 blickte auf die „sorglose“ Zeit in Herrsching zurück. Mitgenommen habe sie Selbstvertrauen, zur eigenen Meinung zu stehen und vor allem das Gemeinschaftsgefühl. Caro Brielmair lernte im Grundkurs vor zehn Jahren mit Emotionen umzugehen und aus den Erfahrungen anderer eigene Entscheidungen abzuleiten.

Für die Festrede „Menschen bilden – Land und Leute, Gesellschaft und Demokratie krisenfest machen“ konnte Frau Prof. Dr. Ursula Münch von der Akademie  für  Politische Bildung Tutzing gewonnen werden. Sie ermutigte dazu, sich über die Hintergründe von Veränderungssituationen und Krisenzeiten zu informieren, um sich auf sie einstellen zu können und sich darin bewegen zu lernen.

Im Anschluss wurden weitere illustre Gäste befragt. Die Landesbäuerin Christine Singer antwortete auf die Frage „Wie man „gstandene Mannsbilder“ dazu bewegt Bildungsveranstaltungen zu besuchen“ mit, „Indem man mit einem kleinen Wissensvorsprung und Berichterstattungen ihre Neugier weckt.“ Ely Eibisch, Vizepräsident des bayerischen Bauernverbandes sollte einen Werbeslogan für das Haus der bayerischen Landwirtschaft entwerfen: „Wachsen und gedeihen!“ Dr. Michael Karrer vom Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forschung lobte Herrsching, das zeige, was ländliche Erwachsenbildung leiste. Dr. Peter Buhrmann, Leiter des Verbandes der Bildungszentren im ländlichen Raum hob hervor, das Lernen einen Bezug zur Lebenswirklichkeit haben müsse. Zu Wort kamen auch Landrat Stefan Frey, für den das HdbL einer der Superlative im Landkreis ist und der Vorsitzende der Bayerischen Jungbauernschaft Stefan Fleischmann, der den Herrschinger Grundkurs gerne als verpflichtend für junge Menschen in den Grünen Berufen sehen würde. Frau Direktorin i. R. Katharina Stanglmair nannte Argumente, um heute die Verantwortlichen des Bayerischen Bauernverbandes zur Gründung eines Bildungshauses für den Berufstand zu überzeugen und der Herrschinger Bürgermeister Christian Schiller brachte Gründe für eine Verortung des Bildungshauses in Herrsching am Ammersee ins Spiel.

Das Schlusswort hatte Angela Kraus, die Leiterin Bildungsmanagement, die noch einmal betonte, wie wichtig es sei, offen und veränderungsbereit zu sein.